DKW Munga
Der DKW MUNGA:
Mehrzweck UNiversal Geländewagen mit Allradantrieb
Bezeichnung BW: Lkw 0,25t gl
Hersteller: Auto Union (DKW)
Typ: F91/4, F91/6, F91/8
Der MUNGA zählt zu den bekanntesten deutschen Militärfahrzeugen.
Bei der Bundeswehr hatte er die Bezeichnung Lkw 0,25t gl (LKW mit 0,25 Tonnen Zuladung, geländegängig). Er gehört damit zur so genannten ¼ Tonnenklasse.
Den Namen MUNGA (Mehrzweck UNiversal Geländewagen mit Allradantrieb) erhielt er erst später, als er auch an zivile Kunden verkauft werden sollte.
Der MUNGA wurde Anfang der 50er Jahre von DKW als leichtes, geländegängiges Fahrzeug für die neu gegründete Bundeswehr entwickelt. Gefordert war ein 4-sitziges Fahrzeug mit der Möglichkeit, verschiedene Rüstsätze zu montieren. In langen Tests konnte der MUNGA sich schliesslich gegen Modelle von Borgward und Porsche durchsetzen.
Die Serienfertigung des MUNGA als "Lkw 0,25t gl" für die Bundeswehr begann 1956.
Nicht viel später begann die Auslieferung an andere Organisationen wie Technisches Hilfswerk (THW) und Bundesgrenzschutz sowie an andere Streitkräfte. Auch im zivilen Bereich, z.B. in der Land- und Forstwirtschaft wurde der MUNGA angeboten.
Der MUNGA wurde zuerst mit einem 900 ccm Zweitakt-Motor angeboten, später mit einem 1000 ccm / 44 PS Zweitakt-Motor.
Ab den 70er Jahren wurden im zivilen Bereich viele MUNGAs auf Viertakt-Motoren umgerüstet, meist Motoren von Opel oder Ford.
Zusätzlich zur 4-sitzigen Ausführung als MUNGA 4 wurde zunächst der MUNGA 6 vorgestellt. Hier wurde der hintere Fahrzeugbereich durch einen Pritschenaufbau ersetzt. Auf zwei längs zur Fahrtrichtung montierten klappbaren Sitzbänken konnten jeweis 2 Personen Platz nehmen, so dass insgesammt 6 Personen befördert werden konnten.
Zusätzlich gab es optional einen Nebenantrieb, über den verschiedene landwirtschaftliche Gerätschaften angetrieben werden konnten.
Etwas später wurde der MUNGA 8 vorgestellt. Hier wurde gegenüber den anderen Modellen der Aufbau um ca. 25 cm verlängert. Hier konnten dann insgesamt 8 Personen befördert werden.
Die Produktion des MUNGA wurde 1968 eingestellt. Es wurden insgesamt rund 47000 Fahrzeuge gebaut.
Allgemeines zum Fahrzeugtyp:
Gebaut von 1953 (Serie 1956) bis 1968
Einsatz bei der Bundeswehr etwa 1956 – 1974
Preise 1959, zivil: 8.725 DM, Bundeswehr: 8.225 DM
Eingesetzt zum größten Teil als Verbindungsfahrzeug, 4-sitzig.
Sonderausführungen gab es für:
Feldjägerdienst (4- und 8-sitzig)
Kompanieführung (Funkanlage im 4-sitzer)
Fernmeldedienst (Funkanlage und Kurbel-Antennenmast)
Sanitätsdienst (auch als Krankentransporter mit 2 Tragen) Version mit Feuerlösch-Aufbau (8-sitzer)
Version mit Panzerabwehrraketen
Version mit Leichtgeschütz
Version mit Schneeräumschild (Kat-Schutz und zivile Nutzung)
Der F91 (MUNGA) wurde neben der Bundeswehr auch von Polizei, Bundesgrenzschutz und Katastrophenschutz genutzt.
Nach Dienstzeitende bei diesen Behörden der ersten Stunde kamen viele Mungas zu Feuerwehren, dem Roten Kreuz oder anderen
Hilfsdiensten. Militärisch wurde der Munga neben der Bundeswehr auch von den folgenden Ländern in Dienst gestellt: Frankreich, Belgien,
Holland, Großbritannien.
Technische Daten:
MUNGA 4 | MUNGA 6 | MUNGA 8 |
---|---|---|
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Wanne | Pritsche kurz | Pritsche lang |
Baujahr 1956-1968 | Baujahr 1958-1968 | Baujahr 1962-1968 |
4-Sitzer | 6-Sitzer | 6/8-Sitzer je nach Ausstattung / Rüstsatz |
Radstand: 2000 mm | Radstand: 2000 mm | Radstand: 2000 mm |
Spurweite: 1206 mm | Spurweite: 1206 mm | Spurweite: 1206 mm |
Zul. Gesamtgewicht: 1620 kg | Zul. Gesamtgewicht: 1620 kg | Gesamtgewicht: 1885 kg |
Leergewicht: 1085 kg | Leergewicht: 1060 kg | Leergewicht: 1120 kg |
Höchstgeschwindigkeit: 98 km/h | Höchstgeschwindigkeit: 93 km/h | Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h |
L 3445 mm x B 1810 mm x H 1750 mm | L 3445 mm x B 1830 mm x H 1915 mm | L 3690 mm x B 1830 mm x H 1937 mm |